wilde Brombeeren

warum die dicksten Gartenhandschuhe noch immer nicht ausreichen

Jeder hat so ein Eck im Garten und wenn ich euch meines Beschreib, wisst ihr gleich was ich meine.

Mein Eck ist eigentlich kein richtiges Eck sondern ein Teil meines Vorgartens. 

Der Vorgarten ist schon seit Beginn meiner Gartengeschichte immer wieder ein Ärgernis. Also nicht der komplette Vorgarten, sondern nur dieser eine Teil, nach der Ecke. 

 

Zuerst hatte ich ein "Beier" Problem. Die Quecke ist ein Gras mit Wurzelausläufern. (Der Trivialname Quecke ist aus queck, quick = „zählebig“ entstanden). Diese Wurzelausläufer können bis zu 50cm lang sein und jedes mal, wenn sie beim Ausreißen geteilt werden, vermehren sie sich weiter. 

Man muss also den Boden tiefgründig umgraben um möglichst viele Wurzelstücke zu erwischen. Bei einem bestehenden Staudenbeet bedeutet das, vorher alle Stauden auszugraben und dann die Quecke restlos zu entfernen, wobei man auf den Knien kriecht und die Erde mit den Händen siebt.

Als ich diese Tortur hinter mich gebracht hatte, war eine Zeit lang mein gut durchdachtes Staudenbeet eine wirkliche Freude. Aber dann hatte ich mal im Frühling (mein 3. Sohn kam auf die Welt) ein bisschen weniger Zeit und BOOOM im Sommer war die wilde Brombeere schon wirklich weit gekommen.  Die macht zwar keine langen Wurzelausläufer, dafür meterlange Triebe die sich bei Bodenkontakt einwurzeln und mit Millionen Stacheln übersäet sind. Nun ist mein Staudenbeet mit einem biestigen, stacheligen, riesen Spinnennetz überzogen. Am liebsten würd ich  mit einer Bombe alles wegsprengen. Mach ich natürlich nicht, sondern hab mir vorgenommen, jedes Mal wenn ich die guten, dicken Gartenhandschuhe anhab, geh ich auch dort hin und reiß solange es mich freut, die Ruten aus. So bin ich nicht gefrustet und es wird in ein paar Wochen trotzdem erledigt sein.

 

Übrigens sind diese biestigen Brombeeren, die richtigen Brombeeren für einen Brombeerblättertee. Dafür eigenen sich die stachellosen kultivierten Brombeeren gar nicht.